Freitag, 9. Juli 2010

Tour über das Meyrin Gelände (Update)

Martin und ich haben den heutigen Nachmittag und Abend damit verbracht, über das ganze CERN Gelände in Meyrin zu wandern und Fotos zu schießen. Unsere Route führte uns dabei von der Rezeption zunächst zum Eingang B. Von der Route Pauli bogen wir nach rechts ab in die Route Einstein (und ja, alle Straßen auf dem CERN Gelände sind tatsächlich nach Physikern benannt) und folgten ihr unter anderem vorbei an der Feuerwehr. Als erstes "Highlight" passierten wir das Gebäude von ISOLDE (On-Line Isotope Mass Separator a.k.a. ISOLDE Radioactive Ion Beam Facility). Im Dienst seit 1967 und seither mehrfach umgebaut, dient ISOLDE beispielsweise als Quelle für radioaktive Elemente für die Kernforschung.
Über die Route Jentschke und Route Arago erreichten wir Building 180, in dem unter anderem die supraleitenden Magneten für das ATLAS Experiment getestet und zusammengesetzt wurden.  Gegenüber befindet sich das Gelände von n_TOF, der "neutron time-of-flight facility". Wir erreichten schließlich Building SMI2, wo die letzten Arbeiten an den LHC Magneten vorgenommen wurden, bevor sie im LHC Tunnel installiert werden konnten.
 Von dort an machten wir uns wieder auf den Weg zurück - zunächst über die Route Gregory, wo wir den Wasserturm passierten. Wir bogen nach links ab auf die Route Planck (eigentlich eine Brücke) und stiegen hinab zu der Route Cockcroft. Während wir dieser kreisförmigen Straße folgten, die sich um einen grasbewachsenen Hügel windet, betraten wir gleich in mehrfacher Hinsicht historisches Gelände: 1971 kam es in einem Speicherring, der genau um diese Straße herum verlief, zu den weltweit ersten, im Labor erzeugten, Proton-Proton Kollisionen. Der Collider trug den Namen ISR (Intersecting Storage Rings) und ging 1984 außer Dienst. Doch der Bogen zu heute schließt sich, denn auf diesem Areal kam es nicht nur zu den ersten Proton-Proton Kollisionen, sondern hier wurden auch einige Grundsteine für den heute stärksten Teilchenbeschleuniger, den LHC, gelegt. So findet man hier sowohl die "LHC Magnet Assembly Facility" als auch eine Halle, in der Studien für eine der Kernkomponenten eines jeden Beschleunigers durchgeführt wurden - dem RF (Radio Frequency)-System.
Weiter ging es über die Route Feynman von der aus wir ein Blick auf das Computing Center und Restaurant 2 warfen. Wir bogen von der Straße, von der man eine wundervolle Aussicht über einen Hügellandschaft hat, ab, und warfen einen Blick in die Hallen von LINAC (den Linearbeschleunigern) und LEIR (Low Energy Ion Ring). Beide dienen heute unter anderem als Vorbeschleuniger für den LHC. Das war jedoch nicht immer so. Bevor LEIR zwischen 1996 und 2006 umgebaut wurde, hieß der Speicherring noch LEAR (Low Energy Antiproton Ring). Dieser hatte ursprünglich die Aufgabe, Antiprotonen zu speichern und mit ihm gelang es 1995 das erste Mal, Antiwasserstoff - den Bindungszustand aus einem Positron und einem Anti-Proton, herzustellen.
Von dort liefen wir durch die Gebäude 8, 6 und 10 (an meinem Büro vorbei) und von dort passierten wir die Hallen des CLIC (Compact Linear Collider) - einem in Planung befindlichen Linearbeschleuniger für die post-LHC Ära (Positron-Elektron Kollisionen).
Unser Rundgang endete schließlich an den beiden Hosteln (Buildings 38 und 39) und an dem neuen Building 40, in dem viele Wissenschaftler, die an den LHC-Experimenten CMS und Atlas arbeiten, untergebracht sind. Der letzte Eindruck: Das CERN ist wohl der einzige Ort, an dem man vor einem LHC Dipol und einem Restaurant Fußball spielen kann... (und ja, das letzte Bild ist ein LHC Status Monitor über einem Wasserspender in Restaurant 1)

1 Kommentar:

Anne hat gesagt…

AKTUALISIIIIIEREN!!!!!!!!!!!